Eine Entdeckungstour nach Bocholt ins Textilmuseum
Einen ereignisreichen Nachmittag erlebten 29 interessierte CBF Mitglieder am Donnerstag, 29. August 2013. Sie waren mit dem Bus nach Bocholt ins Textilmuseum zu einer Entdeckungstour über die Textilindustrie im Münsterland gefahren . In zwei Gruppen erkundeten die Besucher die Weberei. An einem Handwebstuhl erklärte uns die Führerin zunächst die Kunst des Webens: Schussfaden - Kettfaden - Spindeln -Schiffchen- Baumwollgarne - Leinengarne - Jutegarn. Wir durfte alles anfassen, oder es wurde uns in die Hand gegeben.
Aus dem Handweben entwickelte sich im 19. Jahrhundert die industrielle Form des Webens. Die verschiedenen Techniken, die dabei zur Anwendung kamen, sind sehr gut im Textilmuseum nachzuvollziehen. Im Kesselraum sahen wir, wie der „Heizer“ in früherer Zeit die Dampfmaschinen anheizte. Über lange Antriebswellen wurden dann die einzelnen Webstühle maschinell in Bewegung gebracht. Mit lautem Getöse fuhren die Spindeln mit den Schussfäden durch den Kettenbaum. Man konnte bei diesem Lärm seine eigene Stimme nicht mehr hören. Wir erhielten auch einen Einblick in die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fabrik durch ihre Arbeit bekamen: Schwerhörigkeit von dem Lärm, Staublunge von den textilen Fasern, die überall herum schwirrten, Rückenprobleme, wenn ein Kettfaden gerissen war und der Arbeiter sich stark nach vorn zur Reparatur beugen musste . Ein 10- bis 12-stündiger Arbeitstag verbrauchte die Kräfte der Fabrikarbeiter. Es war ein hartes Gewerbe. Wir waren von dem Rundgang sehr beeindruckt. Unserer Elsbeth waren die Fachausdrücke überwiegend bekannt, hatte sie doch als junges Mädchen im Textilbereich des Benediktushofes auch am Handwebstuhl gesessen.
Im Museumsrestaurant „Schiffchen“ stärkten wir uns im Anschluss mit Kaffee, Schnittchen und Kuchen.
Wie bereits gesagt: es war eine ereignisreiche Entdeckungstour.
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